Der Grenzübertritt nach Guatemala geht problemlos über die Bühne. Uns war schon bekannt, daß wir 75 Belize Dollar, also knapp 30 Euro Ausreisegebühr in Belize bezahlen müssen. Dann noch den Ausreisestempel in den Pass stempeln lassen, die Zollpapiere für unser Mobil abgeben und schon geht es zum Grenzhäuschen von Guatemala. Autodesinfektion 40 Quetzal (ca. 3,50 EUR), Gebühr am Einreiseschalter p.P. 20 Quetzal, 5 Quetzal für Fotokopien und noch weitere 160 Quetzal Gebühr für unser Mobil, und nach knapp 1 Stunde sind wir in Guatemala.

Für unseren ersten Übernachtungsplatz in Guatemala haben wir uns die Campingwiese bei den Ruinen von Tikal ausgesucht. Der Platz liegt weit weg von Straßen ruhig im Dschungel und bietet vor allem Eines: die ganze Nacht hindurch exotische Tiergeräusche. Die tiefen, irgendwie unheimlich klingenden Rufe der Brüllaffen reißen uns einige Male aus dem Schlaf. Am nächsten Morgen haben unsere Nachbarn, eine 30-köpfige Jugendtruppe aus den USA, ihre Zelte schon kurz nach dem Sonnenaufgang verlassen und wir wundern uns über die komischen Geräusche aus deren verlassenen Zelten. Coatimundis haben sich irgendwie in das Zelt neben uns geschlichen und verspeisen gerade eine Banane, als wir sie aus dem Zelt jagen. Wir probieren danach, sie von den Zelten fern zu halten, was uns leider nicht lange gelingt und wir beobachten, wie sie mit einer Kralle ganz locker die Zelte aufschlitzen und schwups sitzen sie auch schon in der Kiste mit den Cornflakes und Müslis. Wir geben auf, denn nun geht es auch für uns zu den Ruinen von Tikal, eine der am besten erforschten Städte der Mayas. Die Anlage ist weitläufig und die Wege durch den Dschungel sind gut präpariert. So kommen wir bis zum späten Nachmittag auf über 10 km Fußweg vorbei an den vielen, teils sehr hohen Ruinen der Mayas und den unzähligen, noch nicht ausgegrabenen Gebäuden unter der grünen Pflanzenwelt des Regenwaldes. Besonders die Tierwelt, die sich noch in diesem Wald befindet und dies lautstark erkennen läßt, macht den Besuch Tikals zu einem tollen Erlebnis.

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01 die Ruinen von Tikal02 der Tempel IV liegt versteckt im Dschungel03 ein kleiner Spider Monkey spitzt hinter dem Baum hervor04 ein Bruellaffe ist auch nicht weit05 ueber lange Dschungelpfade sind die Ruinen miteinander verbunden06 das Militaer beschuetzt die Anlagen und Touristen07 Ausblick vom Tempel IV 08 die Coatimundis fuehlen sich hier recht wohl09 ein Ocellated Turkey10 wir erobern die Pyramiden11 das Wahrzeichen von Tikal - der grosse Jaguar12 lautstark sind die Papageien hier vertreten13 Blick auf Tempel und die Plaza Mayor14 ein Tukan15 nichts ist vor den Coatimundis sicher16 Tikal schmueckt das Kennzeichen von Guatemala

In Santa Elena haben wir eine Übernachtung eingeplant. Unser Kühlschrank ist leer und wir müssen eine Autoversicherung abschließen, da dies direkt an der Grenze nicht möglich war. Zwei große Einkaufshallen stehen zum Shopping zur Verfügung und schnell sind alle Einkäufe erledigt. Außerdem geht von Santa Elena eine Brücke auf die kleine Insel Flores im Lago Peten Itza. Flores ist sehr touristisch und gespickt mit kleineren Hotels oder Pensionen. Der Spaziergang um die Insel am Wasser entlang und danach noch einmal kreuz und quer durch den kleinen, gepflegten Ort ist sehr angenehm und kurzweilig.

01 Flores ist eine kleine Inselstadt02 nette Restaurants sind an der Uferpromenade03 auch mit dem Boot ist man schnell hier04 Smalltalk an der Uferpromenade05 hier kann man es aushalten06 harte Arbeitsbedingungen07 schnell hat man den Ort besichtigt08 attraktive Steele am Ufer

Wir staunen nicht schlecht, als auf dem Weg nach Poptun der Tiertransport eines Zirkus vor uns fährt. In einem kleinen Käfig sitzen zwei stattliche Tiger und die armen Kreaturen machen logischerweise einen sehr nervösen Eindruck. Bei Poptun fahren wir zur Finca Ixobel und legen hier für ein paar Tage eine Pause ein. Die Wanderung, die uns von der Besitzerin der Finca empfohlen wird, brechen wir aber nach gut einer Stunde wieder ab. Wir sind von oben bis unten von Zecken befallen und es dauert mehrere Stunden, bis jeder von uns von ungefähr 30 dieser lästigen Tierchen befreit ist. Als wir auch am nächsten Tag wieder gut 20 Zecken pro Person entfernen müssen, verlängern wir unseren Aufenthalt hier nicht, obwohl das Gelände mit einem Badesee, das Gebäude der alten Finca, aber auch das Flair im Restaurant mit vielen netten Gästen uns sehr gut gefällt.

01 wir staunen nicht schlecht ueber den Tigertransport02 Finca Ixobel bei Poptun03 die Finca bietet sehr schoene Stellplaetze an04 kleine Wanderung fuer den ersten Ueberblick

Nur knapp 100 km weiter erreichen wir den Ort Rio Dulce, biegen mitten im Ort rechts ab und erreichen nach weiteren 30 km das Hotel El Paraiso am Lago de Izabal. Von hier aus geht es am nächsten Morgen mit unseren Fahrrädern zu dem heißen Wasserfall von Cascadas Calientes El Paraiso. Die Mischung des kalten Wassers im Becken, das scheinbar von unterirdischen Quellen gespeist wird, und das heiße Wasser, das über den Wasserfall auf Einen herabprasselt, macht das Baden hier zur reinen Erholung. Auf dem Rückweg entlang des Flusses sehen wir viele Frauen und Kinder des hiesigen Indiodorfes. Sie nutzen das glasklare Wasser hier sowohl für die Körperpflege als auch zum Waschen ihrer Wäsche.

01 die Landbevoelkerung ist oft zu Fuss unterwegs02 aber die Moderne hat auch hier Einzug genommen03 das Mayadorf liegt direkt am Fluss04 die Einheimischen waschen ihre Waesche im Fluss05 Wasserfall mit heissem Wasser 06 einfach nur relaxen07 wir verbringen hier mehrere Stunden 08 herrlich warme Dusche von oben09 was wollen wir mehr 10 Der Alltag findet im Fluss statt11 netter Uebernachtungplatz Lago de Izabal12 das Abendessen muss erst noch gefangen werden

Bevor wir wieder nach Rio Dulce fahren, machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Canyon „El Boqueron“. Die Einheimischen verdienen sich hier ein paar Quetzal, indem sie Touristen mit kleinen Booten in den Canyon paddeln. Der Canyon ist an sich sehr schön, nur hätten wir uns schon erhofft, daß die Bootstour etwas tiefer ins Landesinnere führt. Aber nach einem Kilometer wendet unser Kapitän sein Boot und fährt wieder zurück. Ob das nun generell so ist, oder ob das nur am aktuell recht niedrigen Wasserstand des Flusses liegt, wissen wir nicht. Bevor wir nach Rio Dulce hineinfahren, parken wir unseren Großen neben dem Castillo San Felipe de Lara. Die kleine verwinkelte Burg wurde 1651 zum Schutz gegen die Piraten erbaut, welche allerdings den Angriffen nicht stand hielt und zwischenzeitlich wieder neu rekonstruiert wurde. Nach einer kurzen Besichtigung geht es aber schnurstracks nach Rio Dulce, wo wir an der Marina bei Bruno einen Parkplatz finden. Der Platz ist zwar nicht allzu gemütlich, die Lage an der Marina, das schon etwas spezielle Seglerpublikum in der Bar sowie das gute Essen lassen uns aber immer mehr Gefallen an Brunos Marina finden und wir wollen die nächsten Tage hier verbringen.

01 Bootstour durch den Canyon El Boqueron02 steile Waende03 in dieser Hoehle wurden Mayazermonien praktiziert04 gemuetlich geht es voran05 Claudia hat keine Zeit zum paddeln06 Steinbruecke07 Castillo San Felipe de Lara08 das Castillo sollte gegen Piratenangriffe schuetzen 09 aber schnell ist es erobert10 das Castillo wurde mehrere Male erobert11 wir sind in Rio Dulce12 an der Marina finden wir einen Platz zum uebernachten

Der Ort Rio Dulce liegt am östlichen Ende des Sees „Lago de Izabal“ und bildet sozusagen die Verbindungsstelle des Sees zum gleichnamigen Fluß „Rio Dulce“. Der Fluß ist zum Teil sehr breit und verfügt über zahlreiche Seitenarme in den Mangrovenwald und ist somit eine gut befahrbare Verbindung zur Karibik. Dieser Umstand bietet somit vielen Bootsbesitzern aus allen Teilen der Welt eine gute Gelegenheit, ihre Boote hier in den Süßwassersee hineinzufahren, um sie vor den Hurricans zu schützen. Viele dieser Segler bleiben dann aber hier hängen, kaufen sich ein billiges Stück Land und bauen zu günstigsten Preisen ein schönes Häuschen mit Bootsgarage ans Ufer. Gemeinsam mit dem Schweizer Christian, der hier auf der Suche nach einem billigen Segelboot ist, und seiner Partnerin Duria, mieten wir uns eine Lancha nach Livingston und fahren auf dem Rio Dulce durch das Naturschutzgebiet, in dem noch viele Kèchi-Maya Familien direkt am Ufer wohnen.

01 vorbei geht es an einer Vogelinsel02 ein Reiher wartet auf Beute03 die Mayas leben am Fluss 04 Isla del Flores05 Mayamaedchen bieten verschiedene Waren an06 will denn wirklich keiner was kaufen07 Vogelparade08 Leben am Fluss

Der kleine Garifuna-Ort Livingston ist nur mit dem Boot zu erreichen und ähnlich wie in Belize treffen wir hier auf ein Dorf mit hauptsächlich schwarzen Nachfahren afrikanischer Sklaven. Der Ort ist schnell besichtigt und nach gut zwei Stunden machen wir uns mit dem Boot wieder auf den Rückweg. Es geht noch in ein paar kleine Seitenarme des Flusses, wo wir an den vielen ankernden Booten und an schönen, toll in den Dschungel integrierten Häusern vorbeifahren. Zum Abschluß unserer Tour springen wir noch in ein kleines Becken am Rand des Flusses, wo aus unterirdischen Quellen heißes Wasser strömt und unseren Knochen noch eine angenehme Thermalkur bietet.

01 wir sind in Livingston02 lecker Fisch 03 der Garifuna Ort Livingston04 mit Duria und Christian erkunden wir Livingston05 unterwegs im Ort06 die Straende sind nicht sehr einladend07 schick behuetet08 in Livingston09 es geht wieder zurueck10 Zwischenstopp bei den sehr heissen Quellen11 Abstecher zur Iguana Insel12 ueberall ankern tolle Boote am Fluss

Nach drei Tagen in Rio Dulce geht es nun weiter ins Landesinnere und wir erreichen am späten Nachmittag inmitten riesiger Bananenplantagen die Ausgrabungsstätte bei Quirigua. Quirigua ist für seine gut erhaltenen Stelen bekannt, welche mit Reliefs und Hieroglyphen bedeckt sind und über die Ereignisse in der Mayahochkultur berichten. Dies veranlasste die UNESCO diese archäologische Stätte zum Weltkulturerbe zu ernennen. Wir spazieren noch durch die Anlage und übernachten dann direkt im abgesperrten Bereich auf dem Parkplatz.

01 es geht entlang riesiger Bananenplantagen02 bei den Ruinen von Quirigua03 die am besten erhaltenen Stelen Zentralamerikas04 die Hieroglyphen erzaehlen  Geschichten05 ein gut erhaltener Zoomorph06 hier steckt viel Arbeit drin07 riesige Luftwurzeln08 die Koenige wurden gross abgebildet

So geht es dann gut ausgeschlafen am nächsten Morgen durch trockene, steppenartige Landschaften hinauf bis auf 1500 Metern Höhe in Richtung Antigua. Wir müssen allerdings auf dieser Strecke mitten durch die Millionenstadt Guatemala City und Claudia muß schon all ihre Pfadfinderfähigkeiten aufbieten, um uns auf dem richtigen Weg durch die Stadt zu leiten. Am anderen Ende von Guatemala City kommt uns doch glatt eine Werbetafel des schweizer Restaurants „Cabana Suiza“ ins Blickfeld. Optimale Gelegenheit für eine Pause zum Nachmittagskakao mit einem leckeren Stück Schwarzwälder Kirschtorte in herrlich grüner Umgebung.

09 durch das stickige und hektische Guatemala City10 gleich nach Guatemala City geht es in die Schweiz11 wir goennen uns einen Nachmittagsumtrunk 12 gut erholt geht es weiter

Der Aufenthalt in Antigua ist eigentlich nur dazu geplant, um uns für die Osterzeit, in der wir uns hier für mindestens zwei Wochen aufhalten wollen, eine Spanischschule zu suchen und uns einen ersten Überblick über die Stadt zu verschaffen. Wir parken auf dem Platz bei der Touristenpolizei, wo uns kostenlos ein sicherer Stellplatz samt Dusche und Toilette geboten wird. Von hier aus erleben wir in der ersten Nacht schon mal ein kleines Schauspiel des Vulkans Fuego, der ab und zu ein lautes Rumoren von sich gibt und gleichzeitig Lava und heißes Gestein in den Himmel spukt. Die von uns besuchten Spanischschulen – in Antigua gibt es über 40 verschiedene Schulen – machen allesamt einen guten Eindruck und es wird meistens ein Eins- zu- Eins- Unterricht, sprich je Schüler ein Lehrer, angeboten. Unsere erste Besichtigung dieser kolonialen Stadt hinterläßt bei uns einen super Eindruck. Es begeistern uns vor allem die farbenprächtigen Busse, die schönen Gebäude in schmalen, kopfsteingepflasterten Gassen, und ein bayerisches Lokal, das neben Bier aus Nürnberg auch noch mit leckeren Sachen wie Nürnberger Bratwürste mit Sauerkraut auf der Speisekarte aufwarten kann.

01 der Vulkan Fuego empfaengt uns feurig02 wir suchen nach einer Sprachschule 03 die bunten Busse von Guatemala04 Kirche La Merced05 Pause06 wir koennen es kaum glauben - ein bayrisches Restaurant07 Kirche San Francisco08 wir sind auf dem Markt09 hier kann man guenstigst einkaufen10 weitere Transportmoeglichkeit11 Bogen von  Santa Catalina12 Familienausflug

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