Wir sind eingeladen bei Jane und Bill, die wir in Mexiko, San Miguel de Allende, kennengelernt haben. Die Beiden leben in Lake Oswego, einem idyllischen kleinen Vorort von Portland, und wir können direkt in der Zufahrt vor ihrem Haus unser Wohnmobil parken. Am Abend geht es gleich mal in einen Biergarten einer örtlichen Brauerei, wo wir nicht nur unser erstes Portlandbier testen, sondern auch gleich ein paar nette Freunde kennenlernen. Noch mehr Freunde der Beiden treffen wir zwei Tage später, da Jane und Bill uns zu Ehren eine Party organisiert haben. Der unterhaltsame Abend geht viel zu schnell vorbei. Während Bill die Führung durch unser Wohnmobil übernimmt, sind wir am erzählen unser Reisepläne und einiger Geschichten unseres Aufenthaltes in Nordamerika. Schließlich zeigen wir noch eine erweiterte Auswahl von Bildern der letzten Wanderungen in Utah und unserer Reise durch Mexiko.
Bevor wir uns von unseren Freunden aus Portland verabschieden, fahren wir noch gemeinsam mit den Wohnmobilen zum Mount St. Helens, der 1980 bei seinem großen Ausbruch in Washington State den Himmel verdunkelte. Wir wandern einen kleinen Trail oberhalb des Spirit Lake und haben einen wunderbaren Blick in den Vulkan und auf den im Inneren des Kraters stetig wachsenden Lavaberg. Zum übernachten geht's auf einen ruhigen Parkplatz in der Nähe und bei einem gemütlichen Abendessen in unserem Mobil verbringen wir unseren letzten gemeinsamen Abend mit Jane und Bill, und freuen uns schon auf das nächste Wiedersehen. Uns führt der Weg zu einem weiteren Berg in Washington, zum Mount Rainier, dem mit 4.400 Metern höchsten Berg der Cascades. Bei strahlend blauem Himmel erreichen wir den Berg, doch als wir in ca. 3000 Metern Höhe in Paradise ankommen, sind wir in dickem Nebel eingehüllt und sehen gar nichts. Wir hoffen einfach auf bessere Sicht am nächsten Tag und übernachten direkt auf dem Parkplatz von Paradise. Wir sind uns zwar nicht sicher, ob das hier erlaubt ist, bei dem Nebel sieht uns aber hier oben eh kein Mensch, und dem Fuchs war es egal. Am nächsten Morgen reißt nach dem Frühstück der Himmel auf und wir haben auf einer 4 Kilometer langen Schneewanderung einen tollen Blick auf den Gipfel und die Gletscher vom Mount Rainier. Über Aberdeen geht es nun wieder an die Westküste, wo wir am South Beach Campground bei Kalaloch einen günstigen Stellplatz mit Meerblick finden. Hier machen wir spontan Kurzurlaub, wandern viele Stunden am Strand und treffen auf die Schwabacher Nicole und Thomas, die für 4 Wochen durch die USA reisen. Ja, die Welt ist manchmal schon sehr klein. Die Region, in der wir uns nun schon ein paar Tage befinden, ist Teil des Olympic National Park. Eine Abzweigung vom Highway 101 geht in die Hoh River Road. Wir fahren gut 30 km mitten hinein in den Hoh Rain Forest und gehen am Hall of Mosses Trail sowie am Spruce Nature Trail durch einen Dschungel mit Farnen, moosbedeckten Bäumen und vorbei an über 90 Meter hohen Douglastannen, Hemlock, Zedern und Sitkafichten. Zurück am Parkplatz treffen wir zufällig auf Terry und Mike Church, die wir in Mexiko, natürlich auch in San Miguel de Allende, kennengelernt haben. Die Beiden sind die Autoren des unverzichtbaren Campingführers für Mexiko (Traveler’s Guide to Mexican Camping) und wir haben die meisten unserer guten Übernachtungsplätze ihrem Buch zu verdanken. Wir verabreden uns am Campingplatz und sitzen bis tief in die Nacht zusammen bei Travellerstories, Wein und Crackern. Dank des "freundlichen" Zollbeamten in Nogales müssen wir nach 3 Monaten Aufenthalt in den USA das Land verlassen und entscheiden uns, hier, bei Port Angeles die Fähre nach Vancouver Island zu nehmen und ein paar Wochen in Kanada zu verbringen. Auf der Insel hat es uns schon 2003 sehr gut gefallen und nach einigen Einkäufen stehen wir schon auf einem Schiff der Coho Ferries und freuen uns auf ein Wiedersehen mit Victoria, der südlichen Hafenstadt von Vancouver Island.