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Nach einer Stadt wie Las Vegas braucht man erstmal eine Pause. Und wenn man sich in der Rodeohalle noch eine Erkältung zugezogen hat, dann braucht man eine längere Pause. Und wenn die Erkältung dann auch noch auf den Anderen überspringt, tja, dann braucht man halt eine richtig lange Pause. Und so begeben wir uns mit wenigen Zwischenstopps gleich auf einen netten Campingplatz östlich von Phoenix, im Lost Dutchman State Park, um die Geschichte auszukurieren. Lediglich eine kurze Wanderung entlang am Apache Trail, sowie einen Besuch der kleinen Westernstadt Goldfield haben wir uns während des Aufenthaltes zugemutet.

01 Regenbogen am Apache Trail02 Kleine Westernstadt Goldfield03 Kleine Westernstadt Goldfield04 Cowboys am Apache Trail

Nach vier Tagen brechen wir auf in Richtung Tucson. Dort liegt etwas nördlich der Stadt der sehr schöne Catalina Statepark, wo wir uns noch einmal mit Sabine und Theo treffen, um die Beiden vor ihrem Abflug nach Neuseeland zu verabschieden. Die Verabschiedung leidet noch etwas unter unserem Gesundheitszustand, aber ein paar nette, gemeinsame Abende kommen doch zu Stande und wir freuen uns, die Beiden noch einmal getroffen zu haben. Auf einen Tipp von Sabine und Theo besuchen wir das nur 10 Kilometer entfernte Biosphere II. Mitten in die Wüste wurde eine futuristisch anmutende Anlage gebaut, innerhalb der man autark überlebensfähig sein soll. Da die Wissenschaftler die Erde als Biosphäre Nummer 1 betrachten, gab man der Anlage den Namen Biosphere II. Im Jahr 1991 haben dann 4 weibliche und 4 männliche Wissenschaftler für zwei Jahre in diesem Areal gelebt und sich von dem ernährt, was sie selbst angebaut haben. Wir nehmen an einer hochinteressanten Führung teil, die uns durch sämtliche Regionen führt. In den einzelnen Kuppeln wurden nämlich eine Wüstenlandschaft, ein tropischer Regenwald, eine Savanne und ein Sumpfgebiet mit angrenzendem Ozean nachgestellt.

01 Biosphere II02 Biosphere II 03 Hier ist der Ozean der Biosphere04 Hier hat man den Durchblick

Nachdem unsere Erkältung nun endgültig auskuriert ist, fahren wir in den südlichen Teil von Tucson und besuchen das Arizona Sonora Desert Museum. Hier wurde eine sehr schöne Wüstenlandschaft als Zoo- und Kakteengarten angelegt. Wir können uns schon einmal auf die Tier- und Pflanzenwelt vorbereiten, welche im südlichen Arizona, New Mexico und im südlichen Texas auf uns warten.

01 Etwas Sicherheitsabstand schadet nicht02 Saguaro Kakteen entlang der Strasse03 Begruessung am Eingang des Sonora Desert Museum04 Die Klapperschlange sehen wir am liebsten durch die Glasscheibe05 Wildschweine heissen hier Javelinas 06 Ein besonders huebscher Kolibri08 Viele verschiedene Palmen und Kakteen kann man hier bewundern

Ein alter Westernfan wie Uwe kann nicht in Tucson gewesen sein, ohne “Old Tucson” besucht zu haben. Dies ist eine bereits im Jahr 1939 künstlich errichtete Westernstadt, die von jeher als Filmkulisse für mehr als 150 Western sowie für Westernserien wie Bonanza und High Chaparall, die Waltons oder „Unsere kleine Farm“ genutzt wurde. Alle Filmgrößen von John Wayne, Dean Martin, Paul Newman, Steve McQueen bis hin zu Kurt Russel, Steve Martin und Clint Eastwood haben hier bei Western mitgewirkt. Bei einem Rundgang begeistert uns zuerst die Vielfalt und Originalität der Gebäude und der zahlreichen Filmrequisiten, danach eine actionreiche Stuntshow mit Duelleinlage um Billy the Kid, sowie eine originalgetreue Can-Can Show im Hotel Grand Palace. Wir sind beide begeistert!

01 Die meisten Western wurden hier gedreht02 Pistolenduell mit Billy the Kid03 Tolles Westernfeeling in dieser Stadt04 Miss Kittys Can Can Revue05 Die Darsteller geben alles06 Malerische Westernkulisse07 Gute Nacht John Boy   Gute Nacht Mom08 Bilder von den Dreharbeiten09 Kulisse von High Chaparrel10 Reno die bekannteste Eisenbahn des Wilden Westens11 Heute haben wir Waschtag12 Die Postkutsche kommt an

Noch bevor wir weiter nach New Mexico reisen, übernachten wir etwas östlich von Tucson auf dem Parkplatz des Casino del Sol. Nicht nur, daß uns dort eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit geboten wird, es wird auch noch zu einer großen Fiesta eingeladen. Auf dem riesigen Areal des Casinos befindet sich noch ein großes, überdachtes Amphitheater. Während um das Theater viele kleine Buden gutes mexikanisches Essen und Handarbeiten verkaufen, treten im Theater ganz ausgezeichnete Mariachiund Salsa Bands auf.

Nur für einen kurzen Abstecher sind wir in Tombstone. Die Stadt lebt vom Ruf der legendären Schießerei am OK-Corral, bei der Sheriff Wyatt Earp mit seinen Helfern die Clanton Brüder und deren Gefolge erschoß. Weiter geht es über Bisbee bis zu unserem Übernachtungsplatz auf der Silverton Ranch. Auf der Weiterreise nach Alamogordo die uns teils durch öde Steppenlandschaft führt, stoppen wir an einem Denkmal, das auf das endgültige Ende der Kriege mit den Indianern hinweist. In den angrenzenden Bergen am Skeleton Canyon kapitulierte am 6. Sept. 1886 der Apachenhäuptling Geronimo und ergab sich der US Armee unter Nelson Miles.

01 In Tombstone am OK Corral02 Claudia in ihrem Element auf der Silverton Ranch03 Zum Gedenken an Geronimos Kapitulation 188604 die naechsten 300 Km sind landschaftlich nicht sehr aufregend

In Alamogordo übernachten wir wieder einmal auf einem Walmartparkplatz und haben Internetzugang. Doch zum Frühstücken fahren wir schon früh in den ca. 20 Meilen entfernten Park „White Sands National Monument“. Die grandiose Dünenlandschaft vermittelt nicht nur wegen der vom National Park angebotenen Rastplätze einen außerirdischen Eindruck. Die Größe der Region mit diesem weißen Gipssand, diese unglaubliche Ruhe, sowie die vom Wind verzierten Dünenberge sind wohl einzigartig. Hier wurde in einem heute gesperrten Gebiet während der Entwicklung der Atombombe der erste Nukleartest der Geschichte im Jahr 1945 durchgeführt. Eventuell liegt hierin der Grund , daß während der Weihnachtszeit ab und zu leicht durchgeknallte Weihnachtsmänner/-frauen die Dünenhänge hinunterjagen. Wir entschließen uns zu einer 8 Kilometer langen Wanderung, dem Alkali-Flat Trail, bei dem uns die Stille und Weite der Landschaft vollends in ihren Bann zieht.

01 Ob hier auch Ausserirdische vorbeikommen02 Gipssandwueste  oder Schneeverwehung03 Zwei ausgeflippte Weihnachtsgestalten04 so sehen gepresste Gipskristalle aus 05 der Wind formt diese bizarre Duenenlandschaft 06 Wir maschieren durch glitzernde Landschaften 07 was fuer eine tolle Wanderung 08 Duenenlandschaft wie aus dem Bilderbuch09 Endlose Weite 10 Abendstimmung in der weissen Wueste11 Auch unser Grosser geniesst den Sonnenuntergang12 und wieder geht ein schoener Tag zu Ende

Über das angrenzende Sacremento Gebirge mit seiner alpinen Landschaft fahren wir nach Carlsbad. Diese Stadt hat aber absolut gar nichts mit der uns bekannten Stadt in Tschechien gemeinsam, kann dafür aber mit einem gigantischen Höhlensystem aufwarten. Über den Eingang Natural Entrance wandern wir in die Carlsbad Caverns auf einem sehr gut präparierten Weg rund 230 Meter in die Tiefe und stehen in einer von mehr als 300 Höhlen der Guadalupe Mountains. Nach ca. zwei Kilometern gehen wir vom Natural Entrance Trail weiter auf der Big Room Route. Dieser ebenfalls knappe zwei Kilometer lange Rundweg führt durch eine Halle, die von einem bis zum anderen Ende rund 400 Meter mißt. Wir sind beeindruckt von der Schönheit der Höhle, die wie eine Märchenwelt mit ihren interessanten Felsformationen wirkt und der Vielzahl von Stalagmiten und Stalaktiten, die überall von einem Spezialisten per indirekter Beleuchtung sehr schön in Szene gesetzt wurden.

01 Der Abstieg kann beginnen02 die ersten Hoehlenbewohner begruessen uns 03 wir muessen 230 Meter unter die Erde04 Kontrastprogramm  05 Saeulenkammer  06 Faszinierende Maerchenwelt07 wir sind nur noch am staunen08 findet ihr den Hoehlenmenschen

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