Wir befinden uns noch immer in der beeindruckenden Bergwelt Argentiniens, aktuell in der Region Rioja. Über Famatina geht es erst einmal nach Chilecito, auf Deutsch „kleines Chile“. Der Ort hat den Namen von den ehemaligen Einwohnern erhalten, die zum Großteil aus Chile stammten und in der Goldmine hier gearbeitet haben. Und diese Goldmine hatte es in sich! Weil in den hohen Lagen der Berge das Gold nicht ausgewaschen werden konnte, wurde mittels einer 40 km langen Drahtseilbahn in den Loren das Erz von der Mine La Mejicana (auf über 4.500 Metern Höhe gelegen) bis nach Chilecito (auf 1.075m Höhe) transportiert. Bis zu 400 Tonnen täglich. Die Mine war aber nur 23 Jahre, von 1903 bis 1926, in Betrieb, aber man kann sich immer noch ein grobes Bild machen, wie diese Drahtseilbahn damals funktioniert hat. Nach Chilecito geht es auf der hier ziemlich kurvenreichen Ruta 40 über die Cuesta de Miranda nach Villa Union. Die Cuesta de Miranda ist zwischenzeitlich geteert und stellt uns vor keine größeren Probleme. Nur schade, daß das Wetter so schlecht ist und uns meistens die Wolken den Blick auf die umliegenden Berge und Täler nehmen.

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01 Schnee in der Sierra de Famatina02 ehemalige Seilbahn der Goldmine03 heute nur noch Museum04 Foerderkoerbe05 so kann man sie noch benutzen06 es geht durch die Cuesta de Miranda07 leider haengen die Wolken sehr tief

Über Nacht bleiben wir in Villa Union und fahren am nächsten Morgen in das 30 km entfernte Tal „Vallecito Encantado“. In diesem kleinen Tal ist die Landschaft reich an geologischen Formationen, welche im Lauf der Jahrtausende von Wind und Wetter geformt wurden. Mutterseelenalleine erkunden wir die wenig bekannte Gegend mit ihren außergewöhnlichen „Kunstgebilden“ wie den Copa del Mundo, den Pokal der Weltmeister.

01 eine interessante Landschaft wartet auf uns02 dieses Gebiet ist nur wenig bekannt03 im Vallecito Encantado04 nur noch ein -Copa del Mundo- steht05 Logisch - Uwe am Copa del Mundo06 alles ist mit Salz ueberzogen07 tolle Gegend08 wir sind ganz alleine hier

Mittlerweile sind wir von der Region Rioja in die Region San Juan gefahren und besuchen den Nationalpark Ischigualasto. Hier hat Argentinien sein „Valle de Luna“, seine Mondlandschaft. Aber nicht nur außergewöhnliche Gesteinsformationen, auch die hier gefundenen und immer noch zu findenden Fossilien machen die Gegend hier so einzigartig. Man darf nur als Teilnehmer einer geführten Tour durch den Park fahren. Wir haben uns für den Nachmittag zur Tour angemeldet und der Guide steigt in das Auto vor uns auf den Beifahrersitz, um die Gruppe, die heut nur aus 3 Fahrzeugen besteht, durch die 40 km lange Piste zu leiten. Die Route führt vorbei an Skulpturen wie der Wurm, der Pilz oder das U-Boot. Am meisten beeindruckt aber die „Sphinx“, die dem Original schon sehr nahe kommt, vor allem wenn man bedenkt, daß hier nur Baumeister Wind am Objekt gearbeitet hat. Die letzten 10 km dürfen wir dann alleine zurück fahren und können uns genügend Zeit lassen, diesen tollen Ort zu genießen.

01 es geht ins Saurierland02 freundliche Begruessung03 im Parque Ischigualasto04 wir werden beobachtet05 Blick ins Painted Valley06 argentinische Sphinx07 das Boccia Feld08 Steinkugeln09 Felsformation Submarine10 extrem poroeses Gestein11 erst letztes Jahr ist die rechte Spitze abgebrochen12 ab hier duerfen wir alleine durch das Tal13 letzter Stopp am Mushroom14 einfach klasse15 Vicunas16 traumhafte Landschaft

Der Nationalpark Ischigualasto bietet sogar einen Übernachtungsplatz mit Strom, Internet und Duschen an. Ein Angebot, das wir gerne annehmen. Können wir doch somit am nächsten Morgen noch durch das kleine Museum spazieren, das ein paar Exponate der hier gefundenen Fossilien ausgestellt hat. Vom Rincosaurier, halb Reptil und halb Säugetier, soll es hier nur so gewimmelt haben, und einen vollständigen Coraptor hat man erst vor kurzem hier ausgegraben. Wer seinen Spaß an dem Kinospektakel „Jurrasic Park“ hatte, kann hier gut seine Phantasie spielen lassen und sich in etwa ausmalen, was sich in dieser Region vor über 220 Mio. Jahren so abgespielt hat.

01 ein kleines Museum ist auch vor Ort02 sie haben im Valle de Luna gelebt03 sie haben im Valle de Luna gelebt04 echte Skelette

Nach dem Museumsbesuch fahren wir weiter in östlicher Richtung, übernachten in Serrezuela und verbringen den nächsten Tag in dem kleinen, verschlafenen Hippiedorf San Marcos Sierra. Das Zentrum von San Marcos hat einige nette Bars und Restaurants im Angebot, und natürlich die für solche Orte üblichen Handwerkskunst- und Naturprodukteshops. Wir decken uns noch ordentlich mit einigen sehr guten, preisgünstigen Aloe Vera Produkten ein, bevor wir uns nun endgültig auf den Weg nach Villa General Belgrano machen.

01 Blick auf San Marcos Sierra02 am Aussichtspunkt03 ein netter kleiner Ort04 bunte Geschaefte05 schoene Restaurants06 San Marcos - ein Hippie Ort07 lustige Voegel sind hier08 Platz zum relaxen

Wie schon vor fast genau einem Jahr mieten wir uns wieder am Campingplatz „La Florida“ der beiden Hamburger Bettina und Ralf ein. Wir haben uns echt schon auf die Beiden gefreut und sind natürlich wieder dabei, als Ralf, wie jeden Sonntag, sein berühmtes Asado auf den Grill schmeißt. Nur Mia ist nicht so glücklich. Pluto, der englische Bluthund von Ralf, hat an Mia einen Narren gefressen und ist nicht von ihr weg zu kriegen. Sie dagegen flippt regelrecht aus, wenn der riesige Schlapperkopf von Pluto auch nur in die Nähe unseres Wohnmobils kommt. Das ändert sich schlagartig, als am Donnerstag Ina und Hajo mit ihren drei Hundemädels ankommen. Die kleinste der Drei, Bella, hat kaum ihr Mobil verlassen, da jagt sie auch schon den dicken Pluto durch die Anlage. Mit eingekniffenem Schwanz rennen 70 kg geballte Panik durch den Campingplatz und ab in Ralfs Haus. So schnell hat Ralf seinen Hund wohl noch nie rennen sehen. Ab dem Moment ist Mia happy und freut sich genau wie wir über den Besuch ihrer drei Freundinnen und deren Besitzer. Gemeinsam mit unseren schwäbischen Freunden geht es dann an den See Embalse Rio Tercero. Dort gefällt es uns dann so gut, daß wir uns erst 5 Tage später wieder auf die Reise machen.

01 wir sind wieder in Villa Belgrano02 Deutschland laesst gruessen03 Ralf - Meister des Assado04 nur eine kleine Auswahl der Koestlichkeiten05 genau die richtige Groesse fuer Mia06 Embalse Rio Tercero07 Mit Ina und Hajo sind wir hier08 Abendstimmung

„Großstadt erkunden“ steht auf dem Programm. Das ist für Touristen mit Wohnmobil in Argentiniens drittgrößter Stadt Rosario gar nicht so einfach, denn der einzige, einigermaßen vernünftige Campingplatz hat geschlossen. Wir haben aber Glück und finden gleich ums Eck, direkt am Rio Parana, einen guten, nachts sogar sehr ruhigen Stellplatz. Rosario überrascht uns positiv. Das "Monument der Fahne" aus den 1950er Jahren, ein protziger Monumentalbau nahe der Uferpromenade zieht die Besucher an. Das riesige Teil soll doch tatsächlich nur gebaut worden sein, weil die argentinische Flagge eben hier aus Rosario kommt. Wir spazieren durch die Gassen nahe dem Zentrum und danach entlang der riesigen Strandpromenade. Am Sonntag sind große Teile der Hauptstraße entlang des Rio Parana gesperrt und der sportlichen Einwohnerschaft zugänglich. Jogger, Inlineskater und jede Menge Radfahrer nutzen das Angebot. Eine Gruppe dieser Radfahrer macht einen Stopp neben unseren Wohnmobilen und sie erkundigen sich nach unserer Reise. Wir fragen im Gegenzug die ortskundigen Biker nach dem besten Steakrestaurant von Rosario und genießen tags darauf mit Ina und Hajo im Lokal „Don Ferro“ wirklich spitzenmäßige Filetsteaks. Wir können sogar direkt vor dem Lokal übernachten. Der Nachteil daran, am nächsten Morgen ist die Straße komplett zugeparkt und wir kommen einfach nicht mehr raus. Eigentlich wollten wir ja weiter an die Grenze fahren, aber erst gegen 17 Uhr abends ist die Straße frei und so übernachten wir noch einmal an unserem alten Platz am Fluß, bevor es weiter Richtung Concordia geht, an die Grenze zu Uruguay.

01 durch Zufall diesen tollen Platz gefunden02 Skyline von Rosario03 eine nette Radlergruppe begruesst uns04 am Monumento de la Bandera05 Graffitikunst06 am alten Bahnhof07 am Flaggendenkmal08 da staunen selbst unsere Hunde09 eine tolle Promenade fuehrt am Fluss entlang10 Che Guevara wurde in Rosario geboren11 wir haben unseren Spass in Rosario12 abends ist das Denkmal toll beleuchtet13 abends ist das Denkmal toll beleuchtet14 abends ist das Denkmal toll beleuchtet15 im besten Steakhaus von Rosario - man goennt sich ja sonst nix16 Nachtansicht

Den Grenzübergang zu Uruguay von Concordia nach Salto haben wir schon mehrfach genommen und wissen daher, wo es am Rio Uruguay schöne Stellplätze gibt. Noch auf argentinischer Seite, etwas außerhalb von Concordia stehen wir dann allein mit Ina und Hajo am Fluss, umgeben von ein paar dutzend Wasserschweinen. Die vor allem in den Abendstunden aktiven Tiere marschieren in der Nacht an unseren Fahrzeugen vorbei und ruhen tagsüber in dem hohen Schilf am Rande des Flusses. Claudia und Hajo gehen auf „Wasserschweinpirsch“. Hajo gibt alles, auch das Wasser kann ihn nicht zurückhalten und so watet er mit Klamotten ins kühle Nass, was entsprechend mit ein paar besonders schönen Schnappschüssen belohnt wird. Wir relaxen noch mal 4 Tage, bevor wir wieder einmal nach Uruguay einreisen.

01 wir stehen am Rio Uruguay02 viele Wasserschweine leben hier03 Hajo gibt alles04 dafuer gibts dann solche Fotos05 und Action06 los gehts07 es geht auf die andere Seite08 und bei unseren Wuffis ist auch Action

 

 

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